Ein Haus mit Geschichte

Die Allee 1 wurde 1818 von Fürstin Pauline erbaut. Viele Detmolder wissen, dass Fürstin Pauline sich sehr für das Wohl der Stadt und deren Bewohner einsetzte. So hob sie 1809 die Leibeigenschaft der Bauern auf, errichtete eine Pflegeanstalt mit Krankenstube und setzte sich für die Schulpflicht für alle Kinder ein. Noch heute sind viele soziale Einrichtungen nach ihr benannt.

Im Jahr 1818/1819 wurde im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf Betreiben von Fürstin Pauline das Gebäude Allee 1 errichtet. Die Lohn- und Baukosten wurden über eine Lotterie finanziert. Die Detmolder kauften Lose und halfen so das Haus zu erbauen. Nach Fertigstellung wurde es dann verlost. Den Überlieferungen zu Folge gewann ein industrieller Bürger das Gebäude, welches dann über Jahre als Detmolder Tanzhaus fungierte. Im 1. Stock des Gebäudes ist noch ein Großteil des historischen Parkettbodens, auf dem dann eine flotte Sohle hingelegt wurde, erhalten.

allee_1_historisch

In den 1930er Jahren erwarb dann Erich Kottmann das Gebäude von der Stadt Detmold und baute fleißig an und aus. Im 2. Weltkrieg diente der Keller des Hauses für die Nachbarschaft als Luftschutzkeller. Bereits mit Kauf des Gebäudes entstand die Wildhandlung Kottmann, das Nebengebäude links vom Haus. Bis in die späten 60er Jahre führte Herr Kottmann das Gewerbe selbst aus. Nachfolger konnten dann noch bis in die 80er Jahre gefunden werden.

Das Gebäude steht mit der Außenansicht unter Denkmalschutz. So ist die Farbe des Hauses, die ursprüngliche. Es besteht aus Lehm-Fachwerk mit Sandsteinausarbeitungen und einem Schieferdach.
Im Jahr 2018 feierte das Haus sein 200jähriges Bestehen.